Projektpartner

An der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (LUH) sind ca. 29.700 Studierende eingeschrieben, 1.300 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen arbeiten hier.
Das Fächerspektrum ist vielfältig und reicht von den Ingenieur- und Naturwissenschaften über die Architektur und Umweltplanung, die Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Nur wenige Universitäten in Deutschland weisen ein vergleichbar differenziertes Fächerspektrum auf. An der Leibniz Universität wird akademische Lehre als Einheit von Wissenschaft, Reflexion auf die Praxis und  Verantwortung verstanden. 

Der Arbeitsbereich "Didaktik der Demokratie" am Institut für Politikwissenschaft umfasst 22 Mitarbeiter/innen in Forschung und
Lehre. Im Mittelpunkt politischer Bildung stehen die Bürger/innen, denen durch die
Förderung politischer Deutungs- und Handlungskompetenzen eine kritisch-reflektierte
Lebensführung in einer komplexen Gesellschaft ermöglicht werden soll. Somit werden
Lehramtsstudierende darin ausgebildet:
- wie sie demokratische Einstellungen bei Schüler/innen fördern können, damit diese
zu mündigen europäischen Bürger/innen heranwachsen.
- didaktische Prinzipien des forschenden Lernens und der Schülerzentrierung
anzuwenden
- individualisierte Lernangeboten für Schüler/innen zu erstellen
- die eigene Lehrpraxis kritisch zu reflektieren

Die Mitarbeiter/innen des Arbeitsbereichs „Didaktik der Demokratie“ verfügen über
ausgezeichnete Expertise in der Entwicklung von Lern- und Lehrmaterialien, beispielsweise
von Lehrmodulen, die als Open Educational Resources im Netz zur Verfügung stehen.
Als Beispiel ist das Voice-Toolkit (510806-LLP-1-2010-1-DE-COMENIUS-CMP) zu nennen.
Ergebnisse des VOICE Projekts waren:
- Unterrichtsmaterialein für Schüler/innen und
- Module für die Lehrer/innenfortbildung zu den Themen Demokratie, Europa,
Menschenrechte
- Didaktisches Prinzip: Problemorientierung
Ziele: Schlüsselkompetenzen von Schüler/innen fördern, z.B. soziale, bürgerschaftliche und
Lernkompetenzen.
Um die konkrete Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von Migrant/innen und
Angehörigen nationaler Minderheiten ging es im Step in! Projekt. Dabei wurden politische
Entscheidungsträger einbezogen, um u.a. strukturelle Veränderungen zu erreichen.

Das Demokratiezentrum in Wien ist eine interdisziplinäre Non-Profit-Organisation mit starker Ausrichtung auf Anwendung und Vermittlung von Wissen. Es handelt sich um eine Forschungseinrichtung und ein virtuelles Wissenszentrum, das sich mit bürgerschaftlicher Bildung, digitaler Bürgerschaft und politischer Kultur beschäftigt. Es befasst sich mit Demokratisierungsprozessen und Partizipation, aktuellen gesellschaftspolitische Debatten mit Blick auf die Zivilgesellschaft,  Erinnerungskultur, verschiedenen Konzepten von Bürgerschaft und Migration, demokratischer bürgerschaftlichen Bildung, der europäischen Union, der Mediengesellschaft sowie der IT-Transformation und der Wissensgesellschaft.
In den letzten Jahren hat sich das Demokratiezentrum Wien zu einem wissenschaftlichen Institut mit einem anwendungsorientierten Profil an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit entwickelt.
Durch sein anwendungsorientiertes Profil und seine langjährige Erfahrungen in Bezug auf pädagogische und didaktische Themen, hat das Demokratiezentrum Wien ein großes Netzwerk innerhalb des österreichischen Bildungssektors etabliert, aus dem Kooperationen mit Akteur*innen aus formaler und non-formaler Bildung und Administration entstanden sind. Für Initiativen und Organisationen, die zu den Themen Demokratie, bürgerschaftlicher Bildung und Gesellschaft arbeiten, ist es eine wichtige Verknüpfung. Durch seine Teilnahme an grenzübergreifenden Projekten, hat das Demokratiezentrum außerdem Kontakte innerhalb Europas aufgebaut und an der europaweiten Entwicklung von Bildung und Training für Bürger*innen mitgewirkt.

Das Center of Education and Qualification of Pedagogical Specialists ist eine private Einrichtung, die es seit 2016 gibt. Schulleiter/innen, Lehrer/innen, Personal im Kindergarten sowie Berater/innen werden hier fortgebildet. Aus öffentlichen und privaten Einrichtungen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert. Es gibt 14 Angestellte, darunter Universitätsprofessor/innen und Lehrer/innen. Im Jahr 2017 nahmen ca. 4000 Menschen an Fortbildungen teil, darunter 1100 Schulleiter/innen. Es bestehen langjährige Kontakte zu rund 600 Schulen.
Die Kurse und Veranstaltungen von privaten Fortbildungsinstituten müssen laut Gesetz vom Bildungsministerium anerkannt werden. 57 Fortbildungskurse des ‚Centers of Education and Quaification of Pedagogical Specialists‘ bekamen diese Anerkennung. Inhaltlich geht es in den Fortbildungen um: Problemorientiertes Lernen, vorurteilssensible Bildung, Umgang mit heterogenen Klassen (diversity), Kinderrechte, politische Bildung im außerschulischen Kontext, interaktive Technologien für den pädagogischen Kontext, Einführung in digitale Lernumgebungen und Visulisierungstechniken.

 

GONG ist eine Organisation der Zivilgesellschaft, gegründet 1997. Ihr Ziel ist die Entwicklung einer demokratischen politischen Kultur. Darüber hinaus werden Bürger/innen dazu ermutigt, aktiv und verantwortungsbewusst an politischen Prozessen teilzunehmen, beispielsweise in den Bereichen Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.

Im engeren Sinne ist GONG ein Zentrum für soziale Entwicklung:
- Forschung und Analyse der öffentlichen Politiken in den Tätigkeitsbereichen
- Wissenstransfer innerhalb Kroatiens und Staaten im Südosten Europas, besonders im Bereich der politischen Bildung
- Eintreten für sozialen Wandel, der zu mehr sozialer Gerechtigkeit führt

GONG führt Fortbildungen für Jugendliche, Lehrer, Mitarbeiter von Zivilgesellschaften, Beamten und anderen durch. Es ist Mitglied im GOOD Netzwerk: Initiative for Citizenship Education. Dieses spielte eine tragende Rolle bei der Planung und Durchführung der ‘Networking Citizenship Education Europe’ (NECE) Konferenz in Zagreb (November 2016). GONG und GOOD initiierten die größten öffentlichen Proteste für die Unterstützung einer Reform der Lehrpläne. Ziel der Reform war die stärkere Verankerung auf Ausbildung kritischen Denkens sowie auf Kompetenzerwerb, um sich in einer pluralistischen Gesellschaft zurecht zu finden. Es demonstrierten 25.000 Menschen. Jedoch wurde die Reform von politischen Entscheidungsträgern und radikalen nationalistischen Gruppen unterminiert und letztlich nicht umgesetzt. Diese Reform wäre dringend nötig gewesen, dafür sprachen sich viele kroatische Wissenschaftlicher und Praktiker auf der NECE Konferenz aus. Eine Studie der GONG Mitarbeiter Horvat/Kovačić aus dem Jahr 2016 (From Subjects to Citizens: developing the civic competencies of youth) belegt, dass demokratische Kompetenzen bei Jugendlichen nur schwach ausgeprägt sind. Hierzu zählen z.B. hohe Zustimmungsraten bei Aussagen zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Dies kann in erster Linie darauf zurückgeführt werden, dass  es in Kroatien das Unterrichtsfach “politische Bildung” (bzw. Sozialkunde, Politik etc.) nicht gibt. Dies wiederum ist ein Resultat fehlenden politischen Willens.
Absolventen der Sekundarschulen sind nicht darauf vorbereitet mit populistischer Manipulation umzugehen. In Kroatien ist nationalistisches Denken weit verbreitet, viele Gruppen und Parteien zielen darauf ab, die Demokratie zu unterminieren, “andere” als der kroatischen Gesellschaft nicht zugehörig zu definieren und historischen Revisionismus zu betreiben.

Mitarbeiter/innen von GONG sind in Kroatien als Wahlbeobachter tätig (lokale, nationale und EU Ebene). Sie nahmen darüber hinaus als Wahlbeobachter in vielen Ländern teil (z.B. Ukraine, USA, Libanon, Gaza Streifen, Bulgarien, Kosovo…)
GONG nimmt auch an der sog. LOTUS Forschung teil, die erste Untersuchung von lokalen Regierungen in Kroatien in Hinblick auf Transparenz.

Das Gymnasium Pula bereitet die 680 Schülerinnen und Schüler  (15-18 Jahre alt) auf eine weiterführende Ausbildung an Fachschulen und Universitäten vor. Die Schüler/innen können sich für einen Schwerpunkt im Bereich Sprachen oder in Naturwissenschaften entscheiden. 75 Lehrerinnen und Lehrer arbeiten am Gymnasium Pula. Die Jugendlichen sind 4 Jahre lang an der Schule, sie werden in 14 Fächern unterrichtet. Darüber hinaus gibt eine Reihe von Fächern, die sie freiwillig belegen können, das gleiche gilt für die Teilnahme an außerschulischen Arbeitsgemeinschaften. Diese Gruppen beschäftigen sich zum Beispiel mit historisch-politischer Bildung. Die Jugendlichen untersuchen, inwieweit Menschen aus der Region Istra und anderen Teilen Kroatiens in die Verbrechen des Nationalsozialismus involviert waren, und sie forschen dazu, wohin bestimmte Bürgerinnen und Bürger deportiert wurden. Engagierte Lehrer/innen organisieren regelmäßig Fahrten, um die ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz und Birkenau zu besichtigen.
In einer weiteren AG geht es um Filmanalyse und die Produktion eigener Clips. Immer wieder sind hier Filmemacher/innen oder sog. Video-Artist zu Gast. In Diskussionen mit den Filmschaffenden bzw. Künstler/innen lernen die Jugendlichen z.B. viel über Stilmittel und den Einfluss, den sie auf die Rezipienten haben können.

Das Gymnasium Pula kooperiert mit verschiedenen Sekundar- und Fachschulen in der Region (z.B. Schule für angewandte Künste, Schule für die Tourismus- und Cateringindustrie, Handelsschule Pula sowie der italienischen Oberschule Dante Alighieri), z.B. in schulübergreifenden Projekten, die in der Regel vom Landkreis Istra finanziert werden. Darüber hinaus arbeitet das Gymnasium Pula mit NGOs  bzw. Vereinen zusammen (z.B. GONG, Forum für Freiheit und Bildung, Pula Film Fabrik). Thematisch geht es dabei um Menschenrechte, demokratische Werte, interkulturelles Zusammenleben etc. Es wurden z.B. Diskussionen zwischen Schüler/innen und Politiker/innen aus der Region vorbereitet und umgesetzt.

Im Jahr 1991 wurde die New Bulgarian University eröffnet (NBU). In den Jahren 2001, 2006 und 2012 erhielt die NBU die maximale Punktzahl im Akkreditierungsprozess (vergeben durch die Nationale Agentur für Evaluation und Akkreditierung). Seit 2004 ist die NBU akkreditierter Partner der Open University Großbritanniens.
Als erste Universität in Bulgarien führte die NBU Bachelor und Masterstudiengänge ein, sowie Fernstudiengänge und berufsbegleitende Studiengänge.
Das Mission Statement der NBU umfasst, eine liberale Bildungseinrichtung zu sein, die es Studierenden ermöglicht, selbstgesteuert zu lernen. Der Zugang zur universitären Ausbildung soll für alle Personengruppen erschwinglich sein; sowohl interdisziplinäre als auch spezialisierte Möglichkeiten der Forschung und Lehre anzubieten. Die NBU bildet die Absolventen dazu aus, Herausforderungen zu meistern, die im demokratischen Zusammenleben entstehen. Kritisches und kreatives Denken werden ebenso gefördert wie die Sensibilität, mit Ambiguität und Diversität umzugehen.
Die NBU hat 10.000 Studierende, sie beschäftigt 736 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Das Zentrum für Weiterbildung, welches u.a. vom Institut für Politikwissenschaft getragen wird (zu dem auch CERMES (s.u.) gehört) bietet Lernoptionen für Menschen jeden Alters und unterschiedlichen beruflichen Hintergründen an. Sie können Vorlesungen, Seminare, Studienprogramme und Meisterklassen besuchen. Die Fernstudiengänge sind mit state-of the art Software und Technik (z.B. zum Aufzeichnen von Lehrveranstaltungen) sowie Lernmaterialien ausgestattet. Als Lernplattform wird ‚moodle‘ genutzt.